Stimmt das? Wenn Sie darüber nachdenken, brauchen Sie bestimmt nicht lange bis Sie zu ihrem Päckchen kommen. Wenn Sie weiter überlegen, an Gespräche mit Verwandten und Freunden, Bekannten oder Arbeitskollegen denken, ahnen Sie, was deren Päckchen ist. Bei manchen sind es dann nicht nur Päckchen, sondern schon Pakete. Lasten, die man mit sich herumschleppt. Wie sehen diese Päckchen aus? Manchmal sind sie gut verpackt, von außen kaum zu erkennen, tief verborgen, vergraben in der Seele. Manchmal schlummern sie nur knapp unter der Oberfläche und ein kleiner Anstoß genügt, um ihr Gewicht wieder spürbar werden zu lassen. Was sind ihre Bestandteile? Sorgen um nahe stehende Personen, um die eigene Zukunft, Zweifel an sich selbst, an Entscheidungen, Trauer und Traurigkeit über nicht mehr wiederkehrende Personen und Ereignisse. Vergangenes, das noch belastet, Gegenwärtiges, das einer Klärung bedarf, Zukünftiges, das ängstigt.
Wie es sich anfühlt diesen Ballast mit sich herumzuschleppen, das kennen Sie ja schon. Manchmal wiegt er weniger, manchmal mehr. Manchmal rückt er in den Hintergrund und manchmal trifft uns seine Wucht unerwartet. Lohnt es sich das Päckchen / Paket aufzumachen und hinzuschauen? Ich würde sagen: „Ja.“ Aus meiner Erfahrung entdeckt man häufig Teile, die einem gar nicht gehören. Man trägt etwas für jemanden, das bringt weder demjenigen, der es mit sich herumschleppt etwas, noch demjenigen, für den es getragen bzw. übernommen wird. Des Weiteren hat sich gezeigt, dass bei einigen Teilen, Sorgen Nöten und Ängsten ein neuer Blickwinkel oder eine neue Idee, die meist im gemeinsamen Gespräch entwickelt werden, eine Lösung finden lassen. Manche Probleme bringen auch eine ganze Reihe weiterer Probleme mit sich. Geht man es richtig an, kann sich ähnlich einer Kettenreaktion mehreres lösen. So arbeitet man sich voran. Aus Paketen werden Päckchen, aus großen Päckchen werden kleine Päckchen und kleine Päckchen sind bekanntlich leichter zu handhaben. Oft reicht dazu Lebenserfahrung und das Darüber-Reden.
Lassen Sie ihre Päckchen nicht zu Paketen werden und sorgen Sie dafür, dass sie heute einen schönen Tag haben.
„… und dann muss ich noch etwas ganz wichtiges erledigen… und gestern habe ich etwas ganz tolles erlebt und morgen koche ich nach einem neuen Rezept für meine Liebsten, etwas ganz wunderbares….“ Einer erzählt seine Geschichte ausführlich und der andere kommt überhaupt nicht zu Wort. Es ist eher ein Monolog, der zwar oft mit den Worten: „Na, wie geht’s?“ oder mit: „ Und was habt ihr heute denn so alles gemacht?“, beginnt, aber eine Antwort nicht wirklich zulässt. Von einer Ausgewogenheit und Gleichberechtigung unter Gesprächspartnern sind diese Situationen weit entfernt. Manchmal fragt man sich, was will derjenige eigentlich von mir? Wieso fragt er, wenn ihn die Antwort sowieso nicht interessiert. Hat man mit diesen Leuten häufiger Kontakt, ist man auch schon mal gekränkt, enttäuscht oder deprimiert. Manchmal ist es tröstend, wenn man beobachtet, dass er/sie mit anderen genauso/auch so umgeht. Die gleiche Story, die gleiche nicht vorhandene Chance für den anderen zu Wort zu kommen. Vielleicht ist es ein Trost für Sie, denn offensichtlich hat es nichts mit Ihnen als Zuhörer zu tun. Machen wir uns ein paar Gedanken, was beim Ich-Erzähler dahinter stecken könnte: Idee Nr. 1: Er/sie geht davon aus, dass Ihr Leben interessanter ist als seines und versucht mit Ihnen mithalten zu können.
Idee Nr. 2: Er/sie hat sehr wenige Gesprächspartner und will deshalb die Gelegenheit nutzen, wenn schon mal ein geduldiger Zuhörer zur Verfügung steht. Idee Nr. 3: Der Ich-Erzähler ist noch nicht auf die Idee gekommen, dass es Sie nicht interessiert, wo er/sie gestern war oder was er/sie morgen kocht. Idee Nr. 4: Er/sie hält sich für so wichtig, dass alle Leute genau über ihn/sie Bescheid wissen sollten. Idee Nr. 5,6,7…machen Sie sich selbst einmal Gedanken, was dahinter stecken könnte und ziehen Sie in Erwägung, dass es mehr mit dem Erzähler zu tun hat als mit Ihnen. Lenken Sie Ihre Aufmerksamkeit mehr auf das Warum (verhält er/sie sich so), als auf das eigene Gefühl des Zukurzkommens. Das erleichtert das Zuhören, macht großzügiger. Aber nicht über alle Maßen. Wenn es Ihnen nicht gut tut, nur Zuhörer zu sein, dann sorgen Sie gut für sich und geben dem Erzähler einen klaren, aber freundlichen Hinweis, dass Sie das Gespräch als einseitig empfinden und das Gefühl haben der andere wäre nicht wirklich an Ihnen interessiert.
Und natürlich gehört es auch dazu sich selbst an die Nase zu fassen. Wie verhalte ich mich im Gespräch? Wieviel Raum gebe ich meinem Gegenüber dabei? Interessiere ich mich für den anderen oder sind es nur Alibifragen, um meines/ meine eigenen Anliegen loszuwerden? Wie viele Sätze beginne ich mit ich oder mein?! Wäre es nicht eine gute Gelegenheit ab heute mehr auf den anderen zu achten und das eigene Verhalten zu überdenken? Auf gutes Gelingen… und sorgen Sie dafür, dass Sie heute einen schönen Tag haben.
Schalten Sie doch mal ihren Fernseher an und beobachten sie die Werbung. Was sehen Sie? Junge dynamische, lächelnde, glückliche Menschen umgeben von ihren Freunden.
Doch die Realität sieht anders aus. Einsame Menschen gibt es mehr als man auf den ersten Blick vermuten mag:
Die Ehefrau und Mutter, deren Mann in seiner Arbeit aufgeht, deren Kinder ihre eigenen Wege gehen. Viele Jahre hat sie sich um die Familie gekümmert, jetzt wo sie wieder mehr Zeit hätte und auch gerne wieder arbeiten gehen würde, schätzt sie ihre Chancen am Arbeitsmarkt als schlecht ein, ihre Kenntnisse hält sie für überholt und unzureichend. Eingebettet in eine intakte Familie gibt es einen Teil in ihr, der sich einsam und isoliert fühlt. Manchmal kommt dann auch noch die Traurigkeit hinzu. Sie spürt die Kraft, die Energie in sich, dass sie etwas leisten könnte. Diese Energie verpufft ungenutzt und führt dazu, dass sich diese Frauen noch unglücklicher und isoliert fühlen. Sie denken darüber nach, was andere von ihnen denken könnten, suchen mehr und mehr die Fehler bei sich und ziehen sich noch mehr zurück. So kann Einsamkeit dann zum Teufelskreis werden.
Oder schauen wir uns mal die Singles an. Ausziehen von zu Hause und eine eigene Wohnung ist für die jungen Leute cool, die eigene Wohnung ein Traum. Aber: Freunde treffen, feiern ist teuer und so ergibt es sich ganz schnell, dass viele Abende alleine zu Hause vor dem Fernseher oder Computer verbracht werden. Diese Geräte haben uns die moderne Form der Einsamkeit gebracht!
Bei uns gibt es für fast alles Statistiken. So auch zum Thema Singles: Deutschland hat die meisten Single-Haushalte in Europa! Was glauben Sie sagt diese Statistik über Einsamkeit aus? Einsamkeit findet im Verborgenen statt.
Richten wir unser Augenmerk kurz auf die Menschen, die in Trennung oder Scheidung leben. Ein einschneidender Lebensabschnitt! Meist enden damit auch Freundschaften – neue Freunde sind noch nicht in Sicht. Auch die finanzielle Lage ist oft noch in der Schwebe. Ängste, Sorgen, schlaflose Nächte fördern nicht gerade den Kontakt zu den Mitmenschen, Vertrauensbrüche machen zudem vorsichtig gegenüber anderen. Plötzlich gibt es Wochenenden ganz alleine, die Kinder beim Partner, eine endlose, einsame Zeit. Einsamkeit macht traurig.
Eine Gruppe unserer Bevölkerung, bei der man schon fast die Einsamkeit als zum Leben dazugehörig zählt, ist die Gruppe der Senioren. Alleine, weil der Partner tot ist, die Kinder weit weg oder zu gut beschäftigt sind. Ist doch klar, dass man da einsam ist. Das ist eben das Schicksal der Alten. Ist das wirklich so?
Muss man sich als Betroffener / Betroffene damit abfinden?
Lassen Sie uns gemeinsam Wege finden, die Sie aus diesem Dilemma befreien!